Sonntag, 21. April 2013

Heimarbeit allmählich Normalität

Immer mehr Berufstätige arbeiten zeitweise auch von zu Hause aus. Fast ein Drittel von ihnen machen mindestens einmal wöchentlich Heimarbeit. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der Bitkom. Auch von unterwegs aus wird immer öfter gearbeitet. 55 Prozent aller Beschäftigen erledigen auf elektronischem Weg auch während der Fahrt im Auto, oder in der Bar, 

aber auch von Cafe's oder einem Restaurant aus, verschiedene Bürotätigkeiten. Rund 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dies als Vorteil empfinden, da sich so beispielsweise Arbeit und Familie besser miteinander vereinbaren ließen. Andererseits denken ähnlich viele Teilnehmer der Umfrage, dass Heimarbeit eher in die Isolation führe und sich dadurch Beruf und Freizeit zu stark vermischten, als dass die Freizeit noch wirkliche Erholung von der Arbeit bieten könnte. Gerade die immer mehr geforderte ständige Erreichbarkeit verhindert, dass Arbeitnehmer nach Feierabend richtig abschalten können. 

Drei Viertel aller Beschäftigten müssen aktuell temporär, 30 Prozent sogar ständig für "Notfälle" erreichbar sein. Problematisch ist auch, dass diese Extraarbeit und deren Bezahlung nur selten klar geregelt ist. Lediglich in sechs Prozent der untersuchten Betriebe gab es dafür klare vertragliche Regelungen. Dies ist, so warnen Gesundheitsexperten, einer der Gründe für die wachsende Zahl an Burnout und anderen stressbedingten Erkrankungen.

Dienstag, 16. April 2013

Anonymisiertes Bewerbungsverfahren

Die Stadtverwaltung von Celle hat als erste Gemeinde einen begehrten Spitzenposten mittels anonymisiertem Bewerbungsverfahren besetzt. Dirk Ulrich Mende, der Bürgermeister von Celle, erklärte dies sei ein Anfang und ein klares Zeichen, "für eine unabhängige und diskriminierungsfreie Personalwahl". Den Posten als neuer Chef der Celler Stadtwerke erhielt Thomas Edathy. 

Edathy ist verwandt mit dem Bundestagsabgeordneten Sebastion Edathy und hat indische Vorfahren, ein netter Zufall, der sicher nicht unwillkommen ist, für die Befürworter des anonymisierten Bewerbungsverfahren. Die Leiterin der bundesweiten Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders, begrüßte das Verfahren und lobte die Stadtverwaltung von Celle als "Vorbild für alle Kommunen in Deutschland". Bei anonymisierten Bewerbungsverfahren werden in der ersten Auswahlphase die persönlichen Daten der Bewerber weggelassen um auch unbeabsichtigte Diskriminierung bei einer Stellenvergabe zu vermeiden.