Der Präsident des katholischen Wohlfahrtverbandes Caritas, Peter
Neher, hat sich in einem Interview gegenüber der "Neuen
Osnabrücker Zeitung", gegen eine Änderung der aktuellen
Sterbehilfe-Gesetze ausgesprochen.
"Wir haben gute Gesetze.
Diesen hohen Anspruch sollten wir nicht aufgeben", erklärte der
Caritas-Präsident. Durch eine Lockerung könnten sich Tod- und
Schwerstkranke gezwungen sehen, so Neher, ihr Leben vorzeitig zu
beenden, um ihren Angehörigen nicht zur Last zu fallen. Dies sei
eine "ungeheuerliche Vorstellung", mahnte Neher. Damit hat
er natürlich recht. Seltsam ist allerdings schon, dass eine solche
Reaktion von leidenden Patienten das erste ist, was ihm in diesem
Zusammenhang einfällt. Die Wünsche der oft schwer leidenden
Patienten, nach einem Ende ihrer Qualen, wiegen für ihn
offensichtlich weniger schwer, als möglicher Missbrauch und
Fehlentscheidungen.
Bisher ist in Deutschland Sterbehilfe verboten,
doch wird seit Jahren über eine Änderung des Gesetzes debattiert.
Anlass für das Interview des Caritas-Präsidenten war die
Bekanntgabe des Bundesgesundheitsministeriums, einen neuen
Gesetzentwurf zu erarbeiten, der lediglich die organisierte Hilfe zur
Selbsttötung verbietet. Mehrere Vertreter der Regierungskoalition
hatten sich daraufhin für eine Aufhebung des Fraktionszwanges, bei
diesem Thema, ausgesprochen.
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