Dienstag, 22. November 2011

Hotel Mama

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ermittelte, leben fast zwei Drittel aller Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren noch bei ihren Eltern. Vorrangig junge Männer bevorzugen es länger zu Hause zu wohnen, um Geld zu sparen. 71 Prozent Männer der genannten Altersgruppe leben aktuell noch bei ihren Eltern.

Von den Frauen dieser Altersgruppe leben nur 57 Prozent noch zu Hause. Beim Alleinleben gibt es kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern. 17 Prozent der Männer bis 24 Jahre und 18 Prozent der gleichaltrigen Frauen leben allein. Höhere Differenzen zeichnen sich beim Zusammenleben mit einem Ehe- oder Lebenspartner ab.

Während rund vier Prozent der jungen Männer in einem eheähnlichen Verhältnis leben, sind es bei den jungen Frauen circa acht Prozent. Die erstellte Statistik stützt sich auf die jährliche Haushaltsbefragung des Mikrozensus.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Gesetzt zur Verschlechterung der Eingliederungschancen verzögert sich

Das sogenannte "Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt", dass fast ausschließlich aus Kürzungen und verschlechterten Rahmenbedingungen für Arbeitslose bestand, stieß auf unerwartet heftigen Widerstand aus den Landesregierungen. Wie jetzt im "Tagesspiegel" berichtet wurde, muss sich der Vermittlungsausschuss mit dem Gesetzentwurf von Arbeitsministerin, Ursula von der Leyen, beschäftigen. Vor allem die Kürzung des Gründungszuschusses, der zukünftig allein im Ermessen der Jobcenter-Mitarbeiter liegen soll, stieß auf erheblichen Widerspruch. Dadurch würde es, bei gleichzeitiger Kürzung der Zuschüsse, fast unmöglich werden, eine staatliche Unterstützung für den Einstieg in die Selbständigkeit zu bekommen. Auch ein Rechtsanspruch ließe sich dadurch nicht mehr nachweisen, so dass der Arbeitslose vollständig vom Wohlwollen der Arbeitsamt-Mitarbeiter abhängig wäre, wie das bereits jetzt schon teilweise der Fall ist.

Montag, 17. Oktober 2011

Gesetz zur Verschlechterung der Wiedereingliederung Arbeitssuchender

Die Bundesregierung plant mithilfe eines neuen Gesetzes die Chancen der Wiedereingliederung von Arbeitssuchenden in das Berufsleben zu verbessern. Der Gesetzesentwurf wird aktuell im Bundestag und Bundesrat diskutiert. Die dafür in diesem Entwurf vorgestellten "Instrumente", sind allerdings genauso wenig sinnvoll, wie die Senkung der Zuschüsse für die Unterstützung von Jungunternehmern für die Wirtschaft. Bessere Hilfe ist mit diesem Gesetz weder möglich, noch erwünscht.

Statt dessen wird die Machtbefugniss der Jobagenturen gegenüber den Arbeissuchenden gestärkt. Ihnen soll noch mehr Entscheidungsfreiheit darüber zugestanden werden, welche Jobs Arbeissuchenden angeboten werden. Außerdem sollen die Anforderungen an Arbeitssuchende verschärft werden um "Mitnahmeeffekte auszuschließen" - das bedeutet, wer beim Arbeitsamt nicht spurt und sich weigert unzumutbare Arbeiten anzunehmen, dem wird die Sozialhilfe noch schneller gestrichen, als bisher.

Desweiteren will die Regierung die Gesamtzahl der Unterstützungsmöglichkeiten verringern, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Erschreckend, mit welchen dummdreisten Sprüchen die Bundesregierung eine massive Verschlechterung der Wiedereingliederungsmöglichkeit von Arbeitssuchenden schönredet.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Unternehmen lehnen Frauenquote ab

Die 30 größten deutschen Unternehmen wehren sich gegen die von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen geplante Einführung einer Frauenquote für Führungskräfte. Aus einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" geht hervor, dass die führenden deutschen Konzerne lediglich bereit sind, 20 bis 30 Prozent der höheren Managementstellen mit Frauen zu besetzen. Eine Frauenquote für Vorstände lehnen sie komplett ab. Während die Arbeitsministerin auf eine freiwillige Verpflichtung der Unternehmen setzt, will die Bundesfamilienministerin, Kristina Schröder, die Firmen gesetzlich zwingen, eine Quote als Zielvorgabe zu benennen. Bisher haben sich Bayer, die Allianz, die Telekom und die Commerzbank bereit erklärt, bis zum Ende 2015 30 Prozent Frauen auf Führungspositionen einzusetzen. Andere Firmen, wie beispielsweise Daimler oder BMW, planen lediglich 20 Prozent der Führungspositionen innerhalb der kommenden fünf Jahre für Frauen einzuplanen.

Samstag, 15. Oktober 2011

Deutsche Bahn erhöht Preise

Pünktlich zum Weihnachtsverkehr, ab dem 11. Dezember, wird die Deutsche Bahn ihre Preise deutlich erhöhen. Um fast vier Prozent im Fernverkehr und um 2,7 Prozent im Nahverkehr, werden die Kosten für Bahntickets dann erhöht, wie der Personenverkehrs-Vorstand Ulrich Homburg mitteilte.

Wer sich für dieses Jahr die höheren Kosten sparen will, sollte seine Fahrkarte noch bis zum 10. Dezember bestellen. So lange gilt der alte Preis. Pendler, die regelmäßig die Deutsche Bahn nutzen müssen, werden sich jedoch auf die höheren Preise einstellen müssen, da auch die Preise für Wochen- Monats- und Jahreskarten ab Dezember erhöht werden.

Gleich bleiben lediglich die sogenannten Sparpreis-Angebote für 19 Euro und 29 Euro, die allerdings nur begrenzt verfügbar sind. Auch die Bahncard wird teurer. Die Bahncard 25 kostet dann zwei Euro mehr und der Preis für die Bahncard 50 steigt sogar um zehn Euro.

Freitag, 14. Oktober 2011

Kaum Schutz für Leiharbeiter

foto Rami Tarawneh
Die Gewerkschaften beklagen, dass die Behörden zu selten Kontrollen bei Zeitarbeitsfirmen durchführen. Die Zahl der Prüfer pro Leiharbeiter hat sich in den letzten Jahren halbiert. Die durchgeführten Kontrollen sind deshalb völlig unzureichend.

Das führt dazu, dass sich die Bedingungen unter denen Leiharbeiter arbeiten müssen, immer weiter verschlechtern. Durch das seit Frühjahr dieses Jahres geltende neue Gesetz soll eigentlich verhindert werden, dass Firmen Leiharbeiter anstelle von Festangestellten beschäftigen.

Ohne ausreichend Kontrolle ist es allerdings nicht möglich, diesem Gesetz auch Geltung zu verschaffen. Immer häufiger werden deshalb Angestellte entlassen und unter schlechteren Bedingungen Zeitarbeiter für die selbe Tätigkeit eingestellt. Es gibt in Deutschland 18.000 Unternehmen, die eine Erlaubnis für die Vermittlung von Zeitarbeitern haben.

Auf inzwischen insgesamt eine Million Zeitarbeiter kommen rund 100 Planstellen für Kontrolleure. Ein Witz, der auf Kosten der Arbeiter geht. Dazu kommt, dass die Bundesagentur für Arbeit nur die Zeitarbeitsfirmen prüfen darf, nicht aber die Firmen, die Leiharbeiter einsetzen. Wie also soll die BA nachweisen können, dass diese Unternehmen reguläre Mitarbeiter entlassen, um sie durch Leiharbeiter zu ersetzen?

Donnerstag, 29. September 2011

Arbeitslosigkeit in Deutschland gesunken

In Deutschland hat sich die Zahl der Arbeitslosen im September stark verringert. Sie sank um 149.000 auf 2.796 Millionen, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Damit liegt die Arbeitslosigkeit bei rund 6,6 Prozent und ist im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 231.000 niedriger. "Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen weiter, und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch.", erklärt der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Natürlich sind das gute Nachrichten, wenn die Arbeitslosigkeit um rund acht Prozent sinkt, aber daraus lässt sich nicht auf die weitere Entwicklung schließen.

Samstag, 24. September 2011

Fünfjähriger bewirbt sich bei Polizeibehörde

Ein fünfjähriger Junge hat sich bei der Polizei in Bocholt beworben. Bei einem von der Münsterländer Polizeibehörde organisierten Tag der offenen Tür, überreichte der Kleine den überraschten Polizisten seine ausführliche Bewerbungsmappe. "Ich möchte gerne meine Ausbildung starten, sobald ich den Kindergarten und meine schulische Ausbildung abgeschlossen habe. Zu meinen Hobbys gehört das Spielen mit Polizeiautos sowie -hubschraubern." Außerdem wies er darauf hin, dass er bereits erste Erfahrungen als Polizist sammeln konnte, da er sich zum Karnevall als Polizist verkleidet habe. "Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit im Team", beendete er seine, dem Vater diktierte Bewerbung, die er mangels eigener Schreibkentnisse vorerst mit drei Kreuzen unterzeichnete. Die Beamten bestätigten, dass auch sie sich auf den zukünftigen Kollegen freuen.

Mittwoch, 14. September 2011

Kein vorzeitiger Ruhestand für Piloten

Der Europäische Gerichtshof hat die Altersgrenze für Piloten für unzulässig erklärt. Bisher mussten Piloten der deutschen Lufthansa ab einem Alter von 60 Jahren den Dienst quittieren. Dafür gibt es nach Meinung des Gerichts jedoch keinen sinnvollen Grund. Die tarifliche Altersgrenze von 60 Jahren ist für die Gewährleistung der Sicherheit unnötig. 

Lediglich regelmäßige Gesundheitschecks, die ohnehin für Piloten vorgeschrieben sind, können verlangt werden. Hintergrund der Entscheidung ist, dass eine Ungleichbehandlung aufgrund des Alters in der EU verboten ist. Zwar gibt es Berufe, für die "altersabhängig körperliche Fähigkeiten" notwendig sind, dies trifft jedoch auf den Beruf des Piloten nicht zu. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes lobte das Urteil und verlangte mehr "flexible Einstiegsmöglichkeiten für den Ruhestand".

Dienstag, 13. September 2011

Sklaven in der Nähe Londons befreit

Britische Polizisten befreiten Ende vergangener Woche insgesamt 24 als Sklaven eingesperrte Männer aus einem Wohnwagenstellplatz in der Nähe Londons. Diese waren teilweise schon seit Jahren rechtlos wie ehemals Sklaven gehalten und zur Arbeit gezwungen worden. Die beschriebenen Lebensbedingungen der Menschen ist kaum nachvollziehbar. Sie waren in Pferdeboxen und Hundezwischen untergebracht und bekamen kein Geld, sondern nur das nötigste zu Essen. Selbst die Essensrationen sollen extrem klein gewesen sein. Vier Männer und eine Frau waren vermutlich an dem Verbrechen beteiligt und wurden wegen Freiheitsberaubung angeklagt. Eines der Opfer soll 15 Jahre lang gefangen gehalten worden sein. Erst nachdem mehreren Männern die Flucht gelang, wurde die Polizei alarmiert. Alle Betroffenen befinden sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Wie diese Gefangenschaft so lange unentdeckt bleiben konnte, ist unverständlich.

Donnerstag, 8. September 2011

US-Präsident plant umfassendes Konjunkturpaket

Präsident Barack Obama plant ein neues Konjunkturpaket über 300 Milliarden Dollar (213 Milliarden Euro). Darin enthalten sind neben Steuerkürzungen auch Infrastrukturnaßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Derzeit liegt die Arbeitslosigkeit im Land bei über 9 Prozent, so dass Förderungsprogramme zur Entstehung neuer Arbeitsplätze den wichtigsten Teil dieses neuen Konjunkturpaketes darstellen. Die geplante Steuererhöhung zur Verringerung des Haushaltsdefizites soll deshalb ebenfalls verschoben werden. Allerdings wird es für ihn schwierig werden, die Pläne durchzusetzen, da er kaum Handlungsspielraum ohne die Zustimmung der Republikaner hat, die sich aufgrund der hohen Staatsschulden strikt gegen alle Investitionen positionieren und entsprechende Vorschläge ablehnen.

Dienstag, 6. September 2011

Kinderfreundlich?

Die Frau des Bundespräsidenten Bettina Wulff, hat sich jetzt für eine kinderfreundlichere Unternehmenskultur ausgesprochen. Wulff: "Arbeitgeber sollten sich freuen, wenn eine Mitarbeiterin schwanger wird", meint sie in einem Interview mit dem "Focus Online". Die Realität sieht anders aus. 62 Prozent aller Eltern, die von der Möglichkeit der rechtlich garantierten Elternzeit Gebrauch machen, bekommen anschließend ihren ursprünglichen Arbeitsplatz nicht zurück. Deshalb entscheiden sich immer mehr junge Menschen, nicht zu früh Kinder zu bekommen. Daran wird sich auf freiwilliger Basis auch nichts ändern. Wenn die Regierung Kinder wirklich fördern will, muss sie die Unternehmen gesetzlich zwingen, bessere Bedingungen für Familien zu schaffen.

Mittwoch, 31. August 2011

Arbeitslosigkeit auf historisch niedrigstem Stand seit 20 Jahren

Die Arbeitslosenquote hat derzeit in Deutschland den niedrigsten Stand seit 20 Jahren erreicht. 2,945 Millionen Arbeitssuchende wurden im August registriert. Trotz der Tatsache, das aufgrund Saisonbedingter Arbeitsplätze die Arbeitslosigkeit immer im Sommer den niedrigsten Wert des Jahres erreicht, rechnet der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, für den Herbst mit einer weiteren Senkung auf 2,8 Millionen Arbeitssuchender. Er rechnet damit, dass sich trotz der Finanz- und Schuldenkrise und der damit einhergehenden Turbulenzen an den Börsen, der positive Trend fortsetzt. Die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles kritisierte, dass durch die Kürzungen der Zuschüsse für arbeitsmarktpolitische Projekte, ein stärkerer Rückgang der Arbeitslosigkeit gebremst würde. Nahles: "Die Zahlen zeigen, dass es wegen der Sparorgien weiterhin Probleme mit verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit gibt, aber Frau von der Leyen blendet die Wahrheit aus und redet vom baldigen Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 20 Prozent". Obwohl noch immer fast drei Millionen Menschen - offiziell - arbeitslos sind, - die Dunkelziffer liegt bekanntlich wesentlich höher, - wächst der Fachkräftemangel. Dieser könnte Problemlos mit einer stärkeren Förderung und Umschulung von Arbeitssuchenden behoben werden.

Sonntag, 28. August 2011

Arbeitskräftemangel


Statistiker haben errechnet, dass ohne eine stärkere Einwanderung in Deutschland die Zahl der Arbeitsfähigen zu stark sinken würde und ein massiver Fachkräftemangel die Folge wäre. Laut Berechnung könnte die aktuelle Zahl von 50 Millionen Arbeitsfähiger, auf 26,5 Millionen sinken. Um das Beschäftigungspotenzial zu erhalten, müssten 300.000 bis 500.000 Einwanderer pro Jahr nach Deutschland kommen. Prinzipiel nichts dagegen. Vorher könnte die Regierung allerdings das ungenutzte Potzential innerhalb Deutschlands qualifizieren, um die Arbeitslosigkeit massiv zu senken. Eine hohe Arbeitslosigkeit nützt in erster Linie den Firmen, die dadurch die Löhne drücken können. Miese Löhne werden Deutschland jedoch langfristig nicht zu einem attraktiven Einwanderungsland machen.

Samstag, 20. August 2011

Noch 20.000 unbesetzte Lehrstellen

Noch immer sind 20.000 Lehrstellen im Handwerk nicht besetzt, obwohl rund 10 Prozent aller Schulabgänger noch keinen Lehrstellenvertrag haben. An beidem wird sich bis zum September auch nicht mehr viel ändern. Denn das Problem liegt in erster Linie bei den Schülern selbst, die einfach nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügen, wie die Industrie- und Handelskammer bemängelt. Trotzdem ermuntert der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, Schulabgänger die noch keine Lehrstelle haben, sich in Handwerksbetrieben zu bewerben. Kentzler: "Da steigen auch die Chancen für schwache Bewerber, wenn denn die richtige Einstellung vorhanden ist." Langfristig werden wir das Problem allerdings nur lösen können, wenn schon in den Schuljahren verstärkt mit der Motivierung von Schülern begonnen wird, die diese nicht in ausreichendem Maße in ihrem Umfeld erfahren.

Donnerstag, 18. August 2011

Fachkräftemangel im Energiebereich

foto pedro servera
Wie der Bundesverband für Erneuerbare Energie jetzt bekannt gab, fehlen für den geplanten Ausbau regenerativer Energien die notwendigen Fachkräfte. Vor allem in der Windenergiebranche und in der Solarindustrie herrscht ein wachsender Fachkräftemangel. Gesucht werden vor allem Handwerker für die Wartung der neuen Technologien und Ingenieure. Nach Angaben des Magazin "Focus" arbeiteten schon 2010 367.400 Menschen in Bereich der neuen Energien. Einer Analyse des Umweltministeriums zufolge wird sich der Bedarf an Fachkräften dafür aber in den nächsten 20 Jahren auf 600.000 erhöhen.

Montag, 18. Juli 2011

Lieber abwerben als ausbilden

Wie die Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung, Monika Varnhagen erklärte, bemüht sich die Bundesagentur für Arbeit vor allem um Fachkräfte aus dem Ausland. Natürlich könnte man dem Fachkräftemangel in Deutschland auch abhelfen, indem verstärkt Arbeitslosen Ausbildungsplätze angeboten würden, das jedoch ist Anfangs teurer, als einfach fertig ausgebildete Facharbeiter aus anderen Ländern anzuwerben. Das langfristig Deutschland durch höhere Sozialleistungen dabei drauf zahlt und lediglich die privaten Firmen davon profitieren, scheint wie so oft die Entscheidung unseres Staates dabei nicht zu tangieren.

Samstag, 16. Juli 2011

Grenzkontrollen zu Polen sinnlos


Foto/Johann H. Addicks
Nach der Bekanntgabe Dänemarks, künftig wieder Grenzkontrollen einführen zu wollen, haben sich auch die ersten deutschen Gemeinden für stichpunktartige Kontrollen an der Grenze zu Polen ausgesprochen. Diese fielen aufgrund des Schengen-Abkommens komplett weg, was zu einem leichten Anstieg der Kriminalitätsrate geführt hat. Allerdings sind davon hauptsächlich die Diebstahl- und Einbruchsstatistiken betroffen. Insgesamt sank die Kriminalitätsrate in Brandenburg, dessen Kommunalpolitiker Reinhart Retzlaff, der Bürgermeister von Ramin, sich zuerst für neue Grenzkontrollen eingesetzt hat. Die Polizeibehörde sieht dies jedoch nicht als sinnvoll an. "Wer professionell klaut, der kennt auch die Schleichwege", wie die Polizei lakonisch auf eine diesbezügliche Anfrage mitteilen lies. Dagegen hat sich die intensivere Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der polnischen Polizei bei der Verbrechensbekämpfung bewährt. Wesentlich erfolgversprechender scheint daher der weitere Ausbau der gemeinsamen Verbrechensbekämpfung und Aufklärung.

Samstag, 11. Juni 2011

Deutsche leisten die meisten Überstunden

Laut einer aktuellen EU-Studie, kommen die Deutschen auf die meisten Überstunden, im Vergleich mit allen anderen EU-Ländern. "In keinem Land der Eurozone gibt es einen so großen Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit wie in Deutschland", gibt der EU-Sozialkommissar Laszlo Andor bei einem Interview mit der "Welt" an. Während die festgelegte Arbeitszeit 37,5 Stunden beträgt, arbeiten Deutsche im Schnitt 40,4 Stunden pro Woche. Allerdings haben die Deutschen dafür im Gegenzug auch die meisten Urlaubstage, von allen Europäern, was die Gesamtarbeitszeit pro Jahr für deutsche Beschäftigte erheblich senkt. In Deutschland kommt ein Arbeiter auf rund 1665 Arbeitsstunden pro Jahr. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Europäer liegt bei 1750 Stunden. Der EU-Kommissar betonte bei der Bekanntgabe der Statistiken aber auch, dass die Einzelheiten der Arbeitszeitregelungen den einzelnen Staaten selbst überlassen bleiben soll. Andor: "Wir wollen bei Arbeitszeiten, Urlaub und Rentenalter keine Gleichmacherei in Europa". Entscheidend ist, dass jedes Land wettbewerbsfähig bleibt. Damit reagierte er auf eine Kritik von Kanzlerin Merkel an den Urlaubs- und Rentenregelungen südeuropäischer Länder, die sich ihrer Meinung nach "ein wenig gleich anstrengen" sollten.

Dienstag, 7. Juni 2011

Betriebliche Gesundheitsfürsorge spart Milliarden

Wie eine aktuelle Studie beweist, lohnt es sich für Firmen, in eine vernünftige betriebliche Gesundheitsfürsorge zu investieren. Krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern kostet die Unternehmen in Deutschland rund 130 Milliarden Euro pro Jahr. 3.600 Euro zahlen Unternehmer im Jahr pro Arbeitskraft für krankheitsbedingte Ausfälle. Dazu gehören auch die Kosten die entstehen, wenn Mitarbeiter zu früh wieder arbeiten kommen, ohne voll arbeitsfähig zu sein. Die Kosten für diesen Präsentismus sind oft doppelt so hoch, wie die Kosten durch Arbeitskräftemangel. Wie die Studie nachweist, lohnt es sich für Firmen, in die Prävention zu investieren. Für jeden in die betriebliche Gesundheitsfürsorge gesteckten Euro, sparen die Firmen 5 bis 16 Euro ein. Angesichts des steigenden Alters der Arbeitskräfte ist dies eine Investition, die sich renitert.

Sonntag, 5. Juni 2011

Keine Kündigung wegen einmaligem Nazi-Spruch

Das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, hat am vergangenen Mittwoch entschieden, dass ein Nazi-Spruch kein ausreichender Grund für eine fristlose Kündigung darstellt. Ein Mitarbeiter hatte nach einer Anweisung seines Chefs mit "Jawohl, mein Führer" geantwortet, wofür er eine fristlose Kündigung bekam. Zwar bestätigte das Gericht, dass es sich dabei um ein Fehlverhalten handelte, doch eine "verhaltensbedingte Kündigung" kommt auch dafür erst nach einer Abmahnung und Widerholung des Vorfalls in Frage.

Samstag, 4. Juni 2011

Zahl der Aufstocker auf 7 Millionen gestiegen

foto/vincent de groot
Zwar sank die Arbeitslosigkeit zum Beginn des neuen Quartals auf unter 3 Millionen, wie der Chef der Arbeitsagentur freudig mitteilte, doch die Zahl derer, die zusätzlich Hartz-4 beziehen müssen, da ihr reguläres Gehalt zum Leben nicht ausreicht, steigt kontinuierlich. Die Zahl der "Aufstocker" stieg auch 2010 wieder. 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr, circa 1,383 Millionen Menschen, haben 2010 so wenig verdient, dass sie zusätzlich Hartz-4 in Anspruch nehmen müssen. Vor allem bei Selbständigen mit einem Kleingewerbe und Arbeitern der Gastronomiebranche, stieg die Zahl der Bedürftigen stark an. "Die Bundesregierung muss Lohndumping endlich unterbinden, statt es auch noch länger zu fördern", fordert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Auch der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wolfgang Stadler, Mitarbeiter der Grünen, der SPD und der Linken mahnten an, dass nur die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes das Lohndumping stoppen könnte. "Dass immer mehr Menschen ergänzende Zusatzleistungen beziehen müssen, ist eine beschämende Entwicklung", erklärte SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil in einem Interview. Dabei würde, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, ein Mindestlohn von 8,50 Euro nicht nur 5 Millionen Menschen ein auskömmliches Einkommen verschaffen, sondern auch den Staatshaushalt um rund 7 Milliarden Euro entlasten. Das die amtierende Regierung diesbezüglich keinen Handlungsbedarf sieht, kann nur mit abgrundtiefer Dummheit, oder Bestechlichkeit erklärt werden. Beides ist nicht tragbar.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Arbeitslosenquote unter 3 Millionen

Die Zahl der Arbeitslosen hat ist in Deutschland auf unter 3 Millionen gesunken. "Realistisch ist rechnerisch, dass wir unter diesen drei Millionen bleiben", wie der Chef der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, bei der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes bekannt gab. 2,96 Millionen Menschen sind in Deutschland derzeit ohne Arbeit. Damit sank die Arbeitslosenquote auf 7% - dem niedrigsten Wert seit 19 Jahren. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen übertrieb allerdings gleich wieder und bezeichnete den deutschen Arbeitsmarkt als "kerngesund". Angesichts der Tatsache, dass auch Arbeitslose die in verschiedenen vorübergehenden Maßnahmen der Arbeitsämter "geparkt" wurden, aus der Statistik heraus fallen, kann von einem "kerngesunden" Arbeitsmarkt nicht die Rede sein. Auch der Hinweis von Frank-Jürgen Weise, dass verschiedene Firmen damit begonnen hätten, sich gegenseitig die Arbeitskräfte abzuwerben, ist kein wirkliches Indiz für eine entspanntere Arbeitsmarktlage. Was fehlt sind in einigen Bereichen lediglich hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Will der Staat diese Lücken füllen, wird er nicht darum herum kommen, die derzeit arbeitslosen Deutschen besser auszubilden. Geschieht dies nicht, werden besser geschulte Mitarbeiter aus anderen Ländern engagiert. Statt Hundertausend Arbeitslose mit sinnlosen Beschäftigungstherapien aus der Statistik heraus zu halten, sollten lieber ein paar zehntausend mehr als bisher, eine anständige Umschulung erhalten.

Freitag, 27. Mai 2011

Weniger Rechte für Hartz-4-Empfänger

Solon de Gordion
Trotz gerade erst veränderter Hartz-4-Gesetze, beschloss die (noch) amtierende Regierung schon wieder Einschnitte für Hartz-4-Empfänger. So sollen die Zuschüsse für Existenzgründer und Ein-Euro-Jobber verringert werden. Außerdem will die Regierung die "Entscheidungsspielräume" der Arbeitsvermittlier stärken. "Oberstes Kernziel ist und bleibt der weitere Abbau der Arbeitslosigkeit", verteidigt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen den Entschluss. Schon jetzt haben Hartz-4-Empfänger kaum Möglichkeiten von den Arbeitsämtern Unterstützung für ihre angestrebte berufliche Weiterentwicklung zu erhalten. Statt dessen sind sie verpflichtet, alle angebotenen Maßnahmen über sich ergehen zu lassen, die von den Ämtern zur Bereinigung der Statistik verlangt werden. Durch die geplante Erweiterung der "Entscheidungsspielräume", wird sich dieser Trend weiter verstärken. Damit werden auch die Konflikte zwischen Arge-Mitarbeitern und Hartz-4-Empfänger häufiger. Über 181.000 Klagen gegen Entscheidungen der Arbeitsämter wurden allein im vergangenen Jahr bei Sozialgerichten eingereicht.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Wachsende Zahl an Klagen gegen Hartz-4

Eigentlich sollte Hartz-4 ja die Staatskasse entlasten. Statt dessen mehren sich die Kosten aufgrund der wachsenden Zahl an Klagen, gegen die Bundesagentur für Arbeit. Mehr als 181.000 Klagen wurden im Jahr 2010 bei den Sozialgerichten eingereicht. Steigende Tendenz. Damit stieg die Zahl der Klagen um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem gegen die Festlegung der Kosten für die Wohnung wird immer häufiger geklagt. 50 Prozent der Verfahren werden zugunsten der Kläger entschieden. Der Grund dafür ist, das einerseits Teile des Hartz-4-Gesetzes noch immer nicht dem geltenden deutschen Recht entsprechen und andererseits die Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit immer wieder versuchen, die Rechte ihrer Klienten zu übergehen.

Sonntag, 15. Mai 2011

Erfahrung schlägt Jugend

Ältere Arbeitnehmer seien weniger produktiv als jüngere, wird meist als Begründung für die Entlassung älterer Arbeiter und Angestellter angeführt. Das jedoch ist falsch, wie eine genaue Untersuchung des Mannheim Research Institute for the Economics of Aging beweist. Zwei Ökonomen des Instituts hatten die Arbeit aller Mitarbeiter des größten Mercedes-Werks in Deutschland untersucht. Selbst in den Bereichen, in denen hauptsächlich körperliche Arbeit verrichtet wurde, schnitten die älteren Mitarbeiter deutlich besser ab, als die jüngeren. Zwar gab es einzelne Aufgaben, die Jüngere besser bewältigten, doch dies glichen erfahrene Arbeiter wieder aus. Entscheidend ist, dass ältere Arbeitnehmer aufgrund ihrer größeren Erfahrung in Streßsituationen weniger schwere Fehler begehen, als jüngere Arbeitnehmer. Dadurch erbringen sie unterm Strich für die Firma eine größere Wertschöpfung, als Mitarbeiter die vielleicht schneller und kräftiger, aber auch unerfahrener sind.