Samstag, 4. Juni 2011

Zahl der Aufstocker auf 7 Millionen gestiegen

foto/vincent de groot
Zwar sank die Arbeitslosigkeit zum Beginn des neuen Quartals auf unter 3 Millionen, wie der Chef der Arbeitsagentur freudig mitteilte, doch die Zahl derer, die zusätzlich Hartz-4 beziehen müssen, da ihr reguläres Gehalt zum Leben nicht ausreicht, steigt kontinuierlich. Die Zahl der "Aufstocker" stieg auch 2010 wieder. 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr, circa 1,383 Millionen Menschen, haben 2010 so wenig verdient, dass sie zusätzlich Hartz-4 in Anspruch nehmen müssen. Vor allem bei Selbständigen mit einem Kleingewerbe und Arbeitern der Gastronomiebranche, stieg die Zahl der Bedürftigen stark an. "Die Bundesregierung muss Lohndumping endlich unterbinden, statt es auch noch länger zu fördern", fordert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Auch der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wolfgang Stadler, Mitarbeiter der Grünen, der SPD und der Linken mahnten an, dass nur die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes das Lohndumping stoppen könnte. "Dass immer mehr Menschen ergänzende Zusatzleistungen beziehen müssen, ist eine beschämende Entwicklung", erklärte SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil in einem Interview. Dabei würde, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, ein Mindestlohn von 8,50 Euro nicht nur 5 Millionen Menschen ein auskömmliches Einkommen verschaffen, sondern auch den Staatshaushalt um rund 7 Milliarden Euro entlasten. Das die amtierende Regierung diesbezüglich keinen Handlungsbedarf sieht, kann nur mit abgrundtiefer Dummheit, oder Bestechlichkeit erklärt werden. Beides ist nicht tragbar.

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